Es geht wieder los!

Während die einen den ersten Sonnenstrahlen entgegenfiebern, haben es Allergiker im Sommer nicht leicht. Fast jeder dritte Bundesbürger ist von einer Allergie betroffen und kann ein Lied von tränenden Augen, verschnupfter Nase und Hustenattacken singen. Da ist dann auch nicht mehr viel mit Sommer, Sonne, Sonnenschein, wenn Pollen und blühende Gräser Hochsaison haben. Apotheker Frank Klingauf von der St. Johannis Apotheke in Bergisch Gladbacher hat für uns ein paar wertvolle Tipps und Ratschläge.

Was genau ist eine Allergie und wie kommt es dazu?

Vereinfacht gesagt, ist eine Allergie eine überschießende Reaktion unseres Immunsystems auf eigentlich harmlose, körperfremde Substanzen aus der Umwelt.

Voraussetzung für das Entstehen einer Allergie ist ein wiederholter Kontakt mit dem Allergen. Der erstmalige Kontakt verläuft in der Regel unbemerkt und es treten keine Symptome auf. Dabei kommt es zur „Sensibilisierung“ und der Körper wird empfindlich für ein bestimmtes Allergen.

Bei erneutem Kontakt mit dem Allergen „erinnert“ sich das Immunsystem an das Allergen und kann innerhalb kürzester Zeit alle verfügbaren Abwehrmechanismen aktivieren. Die Folge ist die allergische Reaktion, die unterschiedlich ausfallen kann.

Woran erkenne ich, ob ich eine Allergie habe?

Mögliche Symptome können unter anderem Fließschnupfen, Niesreiz, tränende, geschwollene Augen, Husten- und Asthmaanfälle, juckende, gerötete Haut und Hautausschläge sind auch denkbar. Aber auch Kopfschmerzen, Müdigkeit und Durchfall können Anzeichen einer Allergie sein.

Welche Pollen- und Gräserarten sind besonders weit verbreitet und aggressiv?

Man kann hier in drei Gruppen unterteilen: Bäume, Gräser und Kräuter. Bäume machen Allergikern vornehmlich im Frühjahr zu schaffen, wenn Birke, Erle, Hasel, Pappel, Ulme, Buche, Eiche, Weide und Esche zu blühen beginnen. Gräser haben im Frühsommer Hochkonjunktur und verschiedene Kräuterarten wie Ambrosia, Beifuß und Wegerich machen sich vor allem im Sommer und Herbst bei den Betroffenen bemerkbar.

Welche Medikamente sollte ich als Allergiker stets vorrätig in der Hausapotheke haben?

In jedem Fall ein geeignetes Antihistaminikum wie zum Beispiel Cetirizin oder Loratadin, bei starker Reaktion auch Cortison und Adrenalin-Autoinjektoren sowie bronchienerweiternde Dosieraerosole. Abschwellende Nasensprays können die Symptomatik ebenfalls lindern.

Sind Naturprodukte sinnvoll?

Meines Erachtens sind Naturheilmittel oder auch bewährte Hausmittel absolut sinnvolle Ergänzungen der Behandlung bei Allergien. Wissenschaftlich gesehen umstritten, aber in vielen Fällen sind sie sicherlich nebenwirkungsarme Alternativen.

Kann man sich vor Allergien schützen?

Diese Frage lässt sich noch nicht eindeutig mit ja oder nein beantworten.

So gibt es Belege, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, einen Kindergarten in den ersten zwei Lebensjahren besuchen oder mehrere ältere Geschwister haben, besser vor Allergien geschützt sind. Vermutlich stärken diese Lebensbedingungen das frühkindliche Immunsystem. Auch bestimmte Probiotika sollen das Mikrobiom im Darm „sanieren“, um Allergien zu vermeiden oder zu reduzieren.


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