Zugang zur Gefühlswelt


In ihrer Praxis für Hypnose setzt Vera Steden vorrangig die Technik der CTW-Hypnose ein – etwa bei Ängsten, Phobien und psychosomatischen Erkrankungen. Über das breite Einsatzspektrum von Hypnose und darüber, wie das Verfahren -Klienten den Weg für positive Entwicklungen ebnen kann, berichtet sie im -Interview. 

Frau Steden, die Hypnosetherapie bildet den Schwerpunkt der Arbeit in Ihrer Praxis. Wie kam es dazu? Was hat Sie von der Hypnose als Verfahren überzeugt und wie würden Sie die Erfahrungen, die Sie im Laufe der Zeit damit gesammelt haben, zusammenfassen? 

Ich habe eine intensive Ausbildung über Jahre sowie viele Fortbildungen absolviert. An der Hypnose faszinieren mich nach wie vor die Fülle an Behandlungsmöglichkeiten und die schnell sichtbaren Entwicklungen der PatientInnen. Psychische Dysbalancen sind oft das Resultat einer Entfernung von den eigenen Bedürfnissen und davon, dass Menschen keinen Zugang mehr dazu haben, wer sie wirklich sind. Ich habe großartige Entwicklungen von Menschen begleitet, die sich endlich trauen, ihren Träumen zu folgen. 

Das kritisch-rationale Denken tritt während der Hypnose in den Hintergrund und die PatientInnen finden den Zugang zu einer bildhaften Informationsverarbeitung und zu ihren Gefühlen. Erst durch die Verarbeitung von Gefühlen, die ursächlich für eine Erkrankung oder ein Problem sind, wird die Besserung oder Heilung mit Hypnose auf den Weg gebracht.

Sie arbeiten vor allem mit CTW-Hypnose. Was kennzeichnet diese Methode und wie unterscheidet sie sich von anderen Hypnose-Techniken?

CTW bedeutet „Cybernetic Trance Works“ und ist ein sehr effektives Neuroplastizitätstraining. Die Lernfähigkeit, welche unser Gehirn bis ins hohe Alter besitzt, wird dabei genutzt, um in einem leichten Trancezustand neue Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster zu trainieren. Ich verzichte auf vorgefertigte Texte und Suggestionen und gebe keine Lösung vor, sondern lasse den Patientinnen die Freiheit, die zu ihnen passenden Lösungen selbst zu entwickeln. Bei diesem Prozess bin ich sehr gerne Impulsgeberin und Begleiterin. Die CTW-Hypnose beinhaltet Anteile mehrerer Therapieverfahren, wie z. B. die systemische Therapie, Traumatherapie und Verhaltenstherapie. Auch das macht die Möglichkeiten so vielfältig.

Wie genau kann man sich den Zustand einer Hypnose vorstellen? Kann es auch passieren, dass dabei Gefühle oder Erinnerungen hochkommen, mit denen man sich gar nicht konfrontieren möchte oder die einen überfordern?

Hypnose ist ein alltäglicher Zustand, wie wir ihn z. B. kurz vor dem Einschlafen täglich erleben. Während man döst, geht die Aufmerksamkeit nach innen. 

Es tauchen fast immer auch negative Emotionen wie Trauer, Wut oder Verzweiflung auf, die bearbeitet werden, sodass sich die PatientInnen beim Verlassen der Praxis wieder wohlfühlen. 

Welche Art von Problemen ist nach Ihrer Erfahrung besonders gut zugänglich für eine Hypnosetherapie? Gibt es auch Situationen oder Symptome, in denen man Hypnose nicht anwenden sollte? 

Gut behandelbar sind u. a. alle Ängste und Phobien, Trauer, Zwänge, Depressionen, Traumatisierungen, Burn-out, Schmerzstörungen oder Anpassungsstörungen. Auch bei psychosomatischen Erkrankungen ist Hypnose ein wirksames Verfahren, tiefsitzende Konflikte zu bearbeiten, die Auslöser für körperliche Beschwerden sein können, da Körper und Seele sehr eng miteinander verbunden sind. Ich wende keine Hypnose an bei Menschen mit akuten Psychosen, hirnorganischen Erkrankungen, Krampfanfällen oder Herzerkrankungen. 

Wie zeitintensiv ist eine Hypnosetherapie? Variieren Dauer und Abstände je nach Problematik? 

Hypnosetherapie ist eine Kurzzeittherapie. Die Dauer der Therapie hängt u. a. davon ab, wie lange ein Problem bereits besteht. Ängste z. B., die gerade erst aufgetreten sind, lassen sich leichter behandeln als eine Angststörung, die seit Jahrzehnten besteht. Die Sitzungen erfolgen in einem Abstand von 2–3 Wochen. 

Künftig wollen Sie Hypnose auch in Verbindung mit „Virtual Reality“ anbieten. Wie konkret wird eine solche Sitzung aussehen und inwiefern können Klienten davon Ihrer Meinung nach profitieren? 

Die PatientInnen können ab Januar 2022 in meiner Praxis mithilfe einer VR-Brille und einem Programm, welches Situationen wie z. B. Autofahren, Fliegen, Aufzugfahren sehr realistisch simuliert, den neuen Umgang mit diesen Situationen üben, nachdem sie vorher ihre Ängste in Hypnose bearbeitet haben. Die PatientInnen erleben in der virtuellen Realität alle Gefühle, die bei der „echten“ Situation auftreten würden, und können so unter realistischen Bedingungen feststellen, ob die Behandlung erfolgreich war.

Vera Steden

Heilpraktikerin für Psychotherapie

– Hypnose-, Gesprächs- und Traumatherapie – 

Scharweg 55, 42799 Leichlingen

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